Issey Miyake

Mantel, Issey Miyake, Tokio, Japan, H/W 1985.
Mit freundlicher Genehmigung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg

Die Atombombenabwürfe im Sommer 1945 bedeuteten das Ende von Japans imperialistischen Ambitionen. Das zerstörte und traumatisierte Land stand vor der Aufgabe, sich neu zu erfinden. Dazu gehörte auch die radikale Neubewertung kultureller Traditionen. Modedesigner:innen wie Rei Kawakubo (COMME des GARÇONS), Yoshi Yamamoto oder Issey Miyake, der als Kind Hiroshima schwer verletzt überlebte, erwiesen sich als innovativ und stilbildend. Sie dekonstruierten klassische japanische Mode und kombinierten sie mit westlichen Schnitttechniken.
Der Stoffdruck von diesem Mantel imitiert eine traditionelle, extrem aufwändige Webtechnik namens „Ikat“ (das Wort stammt aus dem Malaiischen). Dabei wird das Garn in Abschnitten eingefärbt, noch bevor es verarbeitet wird. Durch diese Teilfärbung entstehen beim Weben unregelmäßige Übergänge.