Bagdadbahn

Bau der Bagdadbahn. Durchlass bei Km 35, Toprakkale/Alexandrette, Fotografie vermutlich von Ingenieur G. E. Ott, Türkei, 1913.
© BBWA U 5/3 Bildarchiv der Philipp Holzmann AG / Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. www.holzmann-bildarchiv.de

Eine Bahnlinie, die von Berlin über Konstantinopel (heute Istanbul) bis Bagdad, und von dort aus weiter bis nach Basra am Roten Meer führen sollte – so lautete der Plan. Das Bauprojekt wurde vom deutschen Kaiserreich organisiert und finanziert, in enger Abstimmung mit dem osmanischen Reich. Für Deutschland war der Zweck der Bahn klar: Es ging um die schnelle Verlegung von Truppenverbänden und den Transport von Rohstoffen. Der Sultan wiederum brauchte deutschen Beistand, um die kolonialen Übergriffe der Briten und Franzosen abzuwehren. Fertiggestellt wurde die Bahnlinie nur in Abschnitten. Das Projekt gehört zu den auslösenden Faktoren des Ersten Weltkriegs.
Für seine Investition bekam Deutschland vom Osmanischen Reich die Schürfrechte entlang der Bahnstrecke zugestanden. Am Tell Halaf, unmittelbar neben der Trasse, grub Max von Oppenheim jene monumentalen Basaltskulpturen aus, die heute zur Sammlung des Berliner Pergamonmuseums zählen.