Zizha Objekt

Nachbildung eines Papierschuhs (Zizha), den Aurel Stein in Turfan entdeckt hat und der seit der Kulturrevolution verschollen war.
Mit freundlicher Genehmigung des Johann Jacobs Museums

Der chinesischen Vorstellung nach entspricht das Jenseits haargenau dem Diesseits. Aus diesem Grund benötigen die verstorbenen Ahnen die gleichen Dinge, die uns auch im Leben kostbar sind: Geld, Schuhe und dergleichen mehr. Beim chinesischen Feueropfer (zhizha) werden die Ahnen mit allerlei Waren bedacht. Verbrannt werden aber nicht die wirklichen Dinge, sondern haargetreue Papiernachbildungen.

Auch der schwarze Papierschuh, der auf das Jahr 418 datiert, war ursprünglich für das Totenreich bestimmt. Er wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im Rahmen einer archäologischen Expedition in Turfan ausgegraben, um in den Wirren der chinesischen Kulturrevolution zu verschwinden (unser Exponat, dessen Anfertigung der Philosoph und Ausstellungsmacher Wolfgang Scheppe inspiriert hat, ist eine Nachbildung).
Heutzutage wird die gesamte westliche Warenpalette (vom iPhone bis hin zu französischen Macarons) in Papierform nachgebildet, um via Verbrennung ins Totenreich übermittelt zu werden.