Vierlande

Hermann Haase: Aquarelle mit Motiven aus den Vierlanden, Vierlande bei Hamburg, Deutschland, um 1900.
Mit freundlicher Genehmigung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg

Justus Brinckmann war nicht nur an fernen Kulturen interessiert. Als Denkmalschützer lag ihm die Bauernkultur im Hamburger Umland ebenfalls am Herzen. Besonders die Vierlande waren durch die zunehmende Verstädterung und Industrialisierung akut bedroht. Wurden bäuerliche Hausstände aufgelöst oder Häuser abgerissen, dann fuhr Brinckmann mit dem Pferdewagen vor. Was sich retten ließ, wie Truhen, Schränke und Trachten, wanderte ab ins MKG. Daneben betrieb Brinckmann eine systematische Dokumentation bäuerlichen Lebens. Der Zeichner und Aquarellist Hermann Haase (1862-1934) hatte den Auftrag all das festzuhalten, was die Vierlande ausmachte – von der Anlage der Höfe über die Ausstattung der Stuben, bäuerliche Physiognomien, geflochtene Zöpfe, Trachtenmuster und dergleichen mehr. Haases künstlerischer Korpus umfasst mehrere tausend penibel gezeichnete Aquarelle und Skizzenbücher.