Indianisches Liebespaar
Modell von Johann Joachim Kändler, Königlich-Polnischen und Kurfürstlich-Sächsischen Porzellan-Manufaktur, Meissen, Deutschland, um 1745. Porzellan.
Mit freundlicher Genehmigung des Johann Jacobs Museums
Die heitere Szene im höfischen Ambiente wirft ein Schlaglicht auf die globale Imagination um 1750: Laute und Schachbrett stammen aus dem arabischen Raum, der Kaffee in der Tasse aus Afrika oder der Karibik, der Papagei aus Südamerika. Die „indianischen“ Blumen auf dem Kleid der Frau sind aus Japan, wie überhaupt die Gewandung der beiden an Kimonos und Ostasien denken lässt. Als diese Skulptur geformt wurde, lief der transatlantische Dreieckshandel auf Hochtouren. Sind die enormen Privilegien, die das Liebespaar genießt, naiv zu betrachten? Anders gefragt, was wäre neben der Rokokko-Skulptur noch zu zeigen, damit sich ein Gesamtbild ergibt?