Shinkichi Hara
Fotografie von Shinkichi Hara, Hamburg, frühes 20. Jh.
Mit freundlicher Genehmigung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg
Ein Höhepunkt der Sammlung des MKG sind die tsuba. Für Brinckmann war klar, dass er nicht in der Lage sein würde die kleinen Kostbarkeiten korrekt zu datieren und zu klassifizieren. Deshalb holte er sich Hilfe bei Shinkichi Hara. Hara war nach Deutschland gekommen, um Medizin zu studieren. Doch seine Karriere nahm eine andere Wendung. Dank seiner eminenten kulturhistorischen Expertise wurde er bald zum unverzichtbaren Berater vieler deutscher Museen. Ab 1896 arbeitete er im MKG als Kustos für alles Japanische.
Bei der Klassifizierung der tsuba vertraten Brinckmann und Hara unterschiedliche Ansätze. Brinckmann sah bei den Objekten eine darwinistisch-evolutionäre Tendenz am Werk, ein Fortschreiten von einfachen zu komplexen Formen. Hara fand das unsinnig und plädierte für eine Einteilung nach Schulen und Traditionslinien.