Grabungen Tell Halaf
Die „Thronende Göttin“, nahe ihres Fundorts auf dem Tell Halaf, Nordost-Syrien, 1912.
Mit freundlicher Genehmigung der Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung
Max von Oppenheim war ein deutsch-jüdischer Diplomat, Archäologe und Museumsdirektor. Der Antisemitismus im Auswärtigen Amt verwehrte ihm die offizielle Diplomatenlaufbahn. Dennoch war Oppenheim im Aussendienst aktiv. Um 1900 war er in Kairo stationiert, um die Machenschaften der Briten und Franzosen im Nahen Osten zu überwachen. Oppenheim verfolgte den kühnen Plan einen „Dschihad“ anzuzetteln. Zum Vorteil Deutschlands sollten sich die Muslime in der Region gegen ihre britischen und französischen Kolonialherren erheben. Dank seiner Sprach- und Ortskenntnisse war Oppenheim auch in das Projekt „Bagdadbahn“ involviert. So sollte er eine mögliche Trassenführung durch Mesopotamien auskundschaften. Dabei wurde Oppenheim von Einheimischen auf den Tell Halaf aufmerksam gemacht, einen Grabhügel, der an der heutigen syrisch-türkischen Grenze liegt. Dieser Hügel barg Überreste vom Palast eines aramäischen Fürstentums, das im 8. Jahrhundert v.u.Z. von den Assyrern zerstört wurde.