Xu Bing
Xu Bing《天书:重复的文字》
Book From the Sky: the Repetition of Words (temporary translation), 1987-1991
Tusche auf Papier
Mit freundlicher Genehmigung des Xu Bing Studios
Book From the Sky: the Repetition of Words (temporary translation), 1987-1991
Das »Buch vom Himmel« steckt voll göttlicher Schriftzeichen, doch ihr Sinn bleibt gewöhnlichen Sterblichen verborgen. So ließe sich Xus opus magnum interpretieren. Tatsächlich gibt es in diesem Buch nichts zu lesen – zumindest nicht im üblichen Sinne. Seit den 1980er Jahren entwickelt Xu chinesische Schriftzeichen, die zwar echt aussehen, aber fiktiv sind. Diese rund 4000 Kunst-Zeichen stellt er den 4000 echten, in China gebräuchlichen Schriftzeichen gegenüber.
Das „Buch vom Himmel“ ist in einer alten Technik gedruckt, dem Druck mit beweglichen Zeichen, der in China um das Jahr 1000 erfunden wurde.
Für „Mobile Welten“ hat Xu chinesische Zeitungen mit seinen fiktiven Schriftzeichen überdruckt. Der clevere westliche Interpret mag darin eine Anspielung auf die Pressezensur erkennen. Tatsächlich aber wirft Xu ein viel grundsätzlicheres Problem auf: Wie beschreiben wir Dinge, wenn die Worte fehlen sie auszudrücken?