Amargî
Team
Jineolojî Center (Navenda Jineolojî), Frauenrat Rojbin in Hamburg, Komîna Film a Rojava (Filmkommune in Rojava), Weqfa Jina Azad a Rojava (Stiftung der Freien Frau in Rojava)
Am Anfang der Diskussion standen die mesopotamischen Basaltstandbilder vom Tell Halaf im Berliner Pergamonmuseum. Der Hügel liegt an der Grenze zwischen Syrien und der Türkei, in einer Region, die kurdische Truppen (SDF) 2016 vom IS befreit hatten. Diese Region wurde unter dem dem Namen „Rojava“ zum Zentrum eines politischen Experiments: einer Selbstverwaltung, in der alle Ämter geschlechterparitätisch mit einer Doppelspitze besetzt wurden und in der nationale, ethnische und religiöse Zugehörigkeiten keine Rolle spielen sollten. Für Rojava waren die 3000 Jahre alten Basaltstandbilder richtungsweisend. Das Doppelsitzbild, dessen tatsächliche Funktion im Dunkeln bleibt, spiegelt für die heutigen Generationen das Ideal der Geschlechterparität. Die „thronende Göttin“ (der Name ist fiktiv) wurde als große, steinerne Schwester der feministinschen Kämpfer:innen in der Region adressiert – als Gegenentwurf zum frauenfeindlichen Terror des IS. Kurzum, bei Amargî ging es um die Frage des kulturellen Erbes und der Formen seiner Aneigung. Diese Formen durften fiktiv sein.