Marie-José Crespin

Marie-José Crespin: Colliers (ohne Jahresangabe)
Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin

Colliers

Als Mädchen begann Marie-José Crespin ihren eigenen Schmuck zu fertigen. Heute ist sie über 80 Jahre alt und hat ihrer Leidenschaft nie entsagt. Ihr Haus auf Gorée ist voller Steine, Perlen, Ringe und Colliers, und dort stöbern zu dürfen eines der größten Privilegien. Zwischenzeitlich hatte Crespin als Juristin eine bedeutende Karriere gemacht; sie war die erste Frau am Obersten Gerichtshof des Senegal. Doch auch in dieser Zeit ließen die Perlen sie nicht los. Sie meint sogar, dass sie beim Aussuchen und Kombinieren der Perlen und ihrem Auffädeln schärfer nachdenken kann. Bei Crespins Colliers und Ringen geht es um mehr als die schöne Form. Jedes ihrer Schmuckstücke ist eine Ausstellung im Kleinen. Und Crespin kennt jedes Material sowie dessen Geschichte, die zugleich die Geschichte des afrikanischen Kontinents samt seiner globalen Verflechtungen ist – von venezianischen Glasperlen, die im Sklavenhandel als Währung dienten, bis hin zu Goldstücken, Rückenwirbeln, Tierzähnen, Amuletten, Flamingofedern und dergleichen mehr.