Haarwerk

Der „Salon“ feierte seine Hochblüte im 19. Jahrhundert – auf der Schwelle der höfischen zur bürgerlichen Kultur. Neben der Bezeichnung hat sich der Frisiersalon etwas vom Charakter des damaligen Salons bewahrt. Man trifft sich, tauscht sich aus, es wird geklatscht, und dennoch besteht eine gewisse Distanz. Zugleich wird etwas Konkretes angepackt: die Arbeit am Ich-Ideal, an der stylischen Erscheinung. Für „Haarwerk“ nehmen Dias und Riedweg Umschlagplätze postmigrantischer Kultur in den Blick: Salons, die „German Cut“ oder „Bezim Berber“ heißen. Der Film dokumentiert eine Männerwelt, in der sich Nähe, Verletzlichkeit und zärtliche Brutalität die Waage halten.