Opiumpfeife mit Elfenbeinmundstück
Opiumpfeife, China, spätes 19. Jh. Lack, Elfenbein, Metall.
Private Sammlung
China wollte stets Bares (in der Regel Silber) für Seide, Tee und Porzellan. Westliche Produkte zum Tauschhandel gab es kaum. Eine Ausnahme war Opium, ein Rauschgift das sich bei der Elite großer Beliebtheit erfreute. Als die Briten immer mehr Opium aus ihrer Kronkolonie Indien einführten, schob der Kaiser dem Handel einen Riegel vor. Die westlichen „Freihändler“ in Kanton (dem Einfuhrhafen) ignorierten dieses Einfuhrverbot. Als chinesische Truppen dann ganze Ladungen mit Opium beschlagnahmten und zerstörten, erklärten das die Briten zum Kriegsgrund. Sie schickten ihre Marine, um Kanton und andere Küstenstädte anzugreifen. Damit begann der erste Opiumkrieg (1839 – 42), der mit einer chinesischen Niederlage endete. Als Folge des Krieges konnten die Westmächte Handelsstützpunkte (sogenannte „Vertragshäfen“) auf chinesischem Territorium errichten und die Form der Handelsbeziehungen nach eigenem Gutdünken und Vorteil diktieren. Die Opiumpfeife ist ein Mitbringsel vom Boxeraufstand. Wie die Zinnbecher gehört sie zum Hausstand des Urgroßenkels eines norddeutschen Marineoffiziers (Oberbottelier).